Über mich


Miklós Klaus Rózsa

 
Geburtsort: Budapest
Wohnort: Zürich und Budapest

 

Lieblingsbeschäftigung

Freunde treffen, Sport, Essen

 

Lieblings TV-Serien
Lindenstrasse

 

 

Lieblingsgetränk

Apérol Spritz


Lieblingsessen:

Zürigschnätzlets


Lieblingsszitate:

"Der Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt."
- Elbert Hubbard -

 

Alle Kinobegeisterten kennen ihre Fotos. Denn noch bevor ein Film von der Leinwand flimmert, sind sie in Filmmagazinen, Feuilletons, Kinoschaukästen oder auf Plakaten präsent. Oft werden diese Bilder zu Synonymen für die Filme, für die sie stehen. Manchmal sind sie das einzige, was von ihnen bleibt.

Ganzer Text:

http://www.goethe.de/kue/flm/aub/de2173052.htm

 

Standfotografie – Leben hinter der Kamera

Wolfgang Jahnke und
   Rolf von der Heydt

 

            Alle Kinobegeisterten kennen ihre Fotos. Denn noch bevor ein Film von der Leinwand flimmert, sind sie in Filmmagazinen, Feuilletons, Kinoschaukästen oder auf Plakaten präsent. Oft werden diese Bilder zu Synonymen für die Filme, für die sie stehen. Manchmal sind sie das einzige, was von ihnen bleibt.

Die Routiniers, die sie am Filmset schießen, bleiben jedoch zumeist im Hintergrund. Das Goethe-Institut holte zwei erfahrende Standfotografen einmal vor die Kamera.

 

Uwe Ochsenknecht, Götz George in Schtonk; Copyright: Rolf von der Heydt, source: Deutsches Filminstitut, FrankfurtMarlene Dietrich in Marlene; Copyright: Rolf von der Heydt, source: Goethe-Institut, MunichFritzi Haberlandt and Hilmir Snaer Guonason in Erbsen auf halb sechs; Copyright: Rolf von der Heydt, source: Deutsches Filminstitut, Frankfurt
TV SymbolDiashow: Rolf von der Heydt



Ihre Fotos und ihre Namen kennen sie seit vielen Jahren, aber getroffen haben sie sich noch nie. Wolfgang Jahnke, als Standfotograf zumeist bei Dreharbeiten von Berliner Produzenten wie Rialto-Film oder Boje/ Buck unterwegs, und Rolf von der Heydt, für die Münchner Bavaria am Set, stehen sich zum ersten Mal in der Münchner Küche von der Heydts gegenüber. Dennoch ist es, als begegneten sich alte Freunde. "Was, man nennt dich Wolli am Set? Zu mir sagen sie Rolli." Gelächter. Der Gast entdeckt die Fotos an den Wänden: "Ach, du magst Katzen? Ich auch." Und noch mehr Parallelen finden sich in wenigen Minuten: beide sind 59 Jahre alt, im Dezember geboren, Ur-Berliner und als Fotografen seit rund 30 Jahren im Filmgeschäft.

 

Christian Ulmen in Herr Lehmann; Copyright: Wolfgang Jahnke
Herr Lehmann

Von der Heydt fotografierte Mode, bevor er sich mit Rainer Werner Fassbinders Satansbraten beim Film etablierte. Jahnke saß im Tobis Film-Verleih in Berlin und ärgerte sich oft über unzureichendes Werbematerial für die Produktionen, bevor er sich anlässlich des ersten Films von Komiker Otto Waalkes auf seine fotografische Ausbildung besann und selbst zur Kamera griff. Seither schleppen beide ihr technisches Equipment über die Sets von Filmen wie Sonnenallee, Herr Lehmann, Momo, (Jahnke), Schtonk!, Luther, Schöner Gigolo - Armer Gigolo, Marlene (von der Heydt).

Kunsthandwerker am Set

Kim Frank in NVA; Copyright: Wolfgang Jahnke
Kim Frank in NVA

Beide sehen sich bei ihrer Arbeit weniger als Künstler, eher als Handwerker. "Was ja eine ehrenwerte Sache ist", sagt Rolf von der Heydt und setzt nach: "vielleicht könnte man uns auch als Kunsthandwerker bezeichnen." Ihr Handwerk besteht darin, den Fokus während des Drehs genau auf die Szenen zu richten, die für den Film entscheidend sind. Die Kunst ist, sie in genau in dem Licht, also der Stimmung einzufangen, die Regie und Kamera vorgesehen haben.

"Wir produzieren das Material, mit dem für den Film letztlich geworben wird", sagt Wolfgang Jahnke. Pressematerial, Plakate, Bücher, alles wird mit Standfotos bestückt. Darüber hinaus entstehen Fotomappen z.B. für Filmmessen oder auch um weitere Gelder für die Produktion einzuwerben, berichtet Rolf von der Heydt. Dass dafür keine Film-Bilder verwendet werden können, hat einen simplen Grund. "Beim Film laufen 24 Bilder pro Sekunde durch und erscheinen vor unserem trägen Auge als eines", erklärt Wolfgang Jahnke. "Nimmt man eins davon heraus, ist jede Bewegung verwischt. Zudem sind durch die unterschiedlichen Filmformate die Höhen- und Seitenverhältnisse ganz anders als beim Kleinbild einer Fotokamera."

Immer präsent, aber bloß nicht stören

Joseph Fiennes als Luther; Copyright: Rolf von der Heydt
Luther

Während sich die Foto-Technik im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, ist die Situation für Standfotografen beim Dreh weitgehend die gleiche geblieben. Nach wie vor sind sie die einzige "Ein-Mann-Abteilung" im Stab, wie Wolfgang Jahnke feststellt. Das bedeutet, bei jeder Produktion seinen Platz zu finden, in einer zusammengewürfelten Gruppe, die für Wochen oder auch Monate oft mehr als 10 Stunden täglich miteinander arbeitet. Da dürfen Abläufe nicht gestört werden. Das heißt, das Klicken der Kamera durch ein schalldichtes Gehäuse, den "Blimp", zu unterdrücken. Und: "Du musst mit dem Licht auskommen, das zur Verfügung steht", sagt Wolfgang Jahnke.

 

Szene aus Sonnenallee; Copyright: Wolfgang JahnkeChristian Ulmen in Herr Lehmann; Copyright: Wolfgang JahnkeSzene aus Sonnenallee; Copyright: Wolfgang Jahnke
TV SymbolDiashow: Wolfgang Jahnke



Anders als Wolfgang Jahnke nimmt Rolf von der Heydt nicht immer die Position des Kameramannes ein, sondern arbeitet auch aus anderen Perspektiven. "Wir erzählen mit den Bildern die Geschichte des Films", sagt er, "und da entdecke ich z.B. bei einer Probe, dieses oder jenes Motiv macht die Situation vielleicht deutlicher." Trotz großer Flexibilität, mit der beide zu Werke gehen, ist es nicht immer möglich, entscheidendes direkt bei den Dreharbeiten zu fixieren. Das bedeutet, die Szenen müssen für´s Foto nachgestellt werden. An einem langen Drehtag ruft das schon manches Stöhnen hervor. Profis wie Joseph Fiennes als Luther oder Burt Lancaster nehmen das gelassen. Sie wissen, "es geht um die Sache", um das Produkt, für das mit den Fotos geworben wird.

 

Marlene Dietrich in Marlene; Copyright: Rolf von der Heydt
Marlene Dietrich

Manchmal kostet "die Sache" auch die ganze, am Set heilig gehaltene Mittagspause, erinnert sich Wolfgang Jahnke. Wie z.B. beim Dreh zu Sonnenallee, als er, weil es keine andere Möglichkeit gab, alle jungen Protagonisten zur Mittagszeit vor einem Mauerstück versammelte. Der Einsatz lohnte sich, denn damit entstand das Foto, das bis heute als Synonym für diese Geschichte aus den 70er Jahren der DDR gilt.

Ob Drehs in der Nacht, in Kälte oder der Enge einer Segelyacht, Standfotografen sind immer, überall und so unauffällig wie möglich präsent. "Manchmal zählst Du die Tage", sagt Wolfgang Jahnke, so wie bei Der Skipper mit Jürgen Prochnow und Elisabeth Hurley, als er die meiste Zeit pitschnass auf einer Plattform außenbords hing. Aber wenn es gut läuft, dann ist es nach Ende der Dreharbeiten "so, als wenn man sich von einer Freundin trennt."